Die Trüffel ( Il Tartufo)

Zur Trüffelsuche benötigt man die Erfahrung des Menschen im Erkennen der geeigneten Bäume und den unfehlbaren Geruchsinn seines Hundes. Die Werkzeuge des „Trifolao“, wie im Piemont die Trüffelsucher genannt werden, beschränken sich auf festes gegen Schlamm schützendes Schuhwerk, einen Stock, mit dem man auch Sträucher und Gestrüpp beiseite schieben kann, eine kleine Hacke zum vorsichtigen Graben um den Trüffel herum, um ihn nicht zu beschädigen, eine sportliche Jacke mit geräumigen Taschen, um die Ernte zu verstauen sowie Brotstücke, die bei jedem neuen Fund an den treuen Hund verteilt werden. Die Trüffelsuche erfolgt in der Regel bei Einbruch der Dämmerung, vor allem deshalb, um der „Konkurrenz“ die geeignetsten Stellen nicht zu verraten.

Von den etwa hundert Trüffelarten sind die berühmtesten der weiße Trüffel von Alba und der schwarze Trüffel von Norcia. Letzterer, der einen etwas weniger starken Duft hat, aber von den Feinschmeckern durchaus geschätzt wird, kommt häufig in Mittelitalien vor (vor allem in Umbrien), aber auch reichlich im Piemont. Die Verbreitung des weißen Trüffels ist komplexer: der Piemont ist seine Heimat, hier findet er seine idealen Lebensbedingungen in der Hügelgegend der Langhe und des Montferrats. Auch in anderen Regionen wie etwa den Marken, in Umbrien, in der Toskana, in der Romagna finden sich kleine Gebiete, in denen man weiße Trüffel mit jeweils regional leicht unterschiedlichen Eigenschaften finden kann.

 

 

Trüffel haben keine Wurzeln und wachsen nur unterirdisch, gut 50 cm tief, meist in der Nähe von Eichen und Kastanienbäumen. Trüffel werden in leichter Höhenlage gesucht, oft ist der Boden an den Fundstellen gespalten. Die weißen Trüffels von Alba findet sich meist in einem Boden, der sehr weich ist, bzw. viele große Löcher aufweist, fast das ganze Jahr über sehr feucht und sehr kalkhaltig ist.

Trüffel gelten als das stärkste natürliche Aphrodisiakum. Der Duft der schwarzen Trüffel entspricht in seiner chemischen Zusammensetzung dem Sexualhormon eines Ebers. Ob es nun der Geruch oder die mögliche Wirkung des Sexualhormons auf Mitreisende ist, in Piemont ist es verboten, frische Trüffel in öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Dass der Duft der Trüffel das weibliche Geschlecht zumindest bei Hunden und Schweinen magisch anzieht, belegen deren Funde. Nicht so leicht nachweisbar ist die aphrodisierende Wirkung auf den Menschen.

Unabhängig davon steht eines fest: Mit einem Trüffel kann man selbst einfachste Gerichte zu einem lukullischen Genuss verzaubern. Einfach frisch drüber hobeln und genießen!

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